Felsenfestung Masada: ein toller Ausflug von Tel Aviv aus
Lust auf eine Reise zum tiefsten Punkt der Erde? Dann ist ist ein Ausflug nach Masada genau das Richtige. Denn obwohl die Felsenfestung auf einem 300 m hohen Berg liegt, ist sie doch nur ein paar Meter über Normalnull.
Hoch auf einen Berg, das ist nun im Falle von Masada eine ganz amüsante Angelegenheit. Zumindest bei einem Blick auf die Zahlen. Egal ob man sich nun zu Fuß über einen Pfad hochschlängelt oder mit der Seilbahn fährt: Knapp 300 Höhenmeter möchten überwunden sein. Nur um dann doch erst auf 33 m über Normalnull zu sein. Die Lage ums Tote Meer, den tiefsten so begehbaren Punkt der Erde, macht’s möglich. 😉 Jenseits der Rechenspielchen wird allein beim Anblick der Felsenfestung schon sofort klar, warum es eine total gute Idee war, sich hier, auf dem Plateau Tafelbergs, zu verschanzen. So steil geht es auf allen Seiten hoch, dass Eroberer erst einmal kreativ werden mussten und viel Ausdauer brauchten, um die Festung einzunehmen.
Aber warum ist Masada denn jetzt so bekannt?
Aaaalso, Masada hat eine lange Geschichte. Fangen wir mal beim Bau an. Der wurde 40 bis 30 v. Chr. von Herodes I. (je genau, dem aus der Bibel bekannten Kindermörder, der sich zudem in Jerusalem einen Tempel hatte errichten lassen) in Auftrag gegeben. Herodes selbst wollte diesen Ort zwar als durchaus komfortable und zugleich sichere Festung wissen, sollte er mal fliehen müssen. Mehr als einen Kurzaufenthalt hat Herodes in Masada aber wohl nicht verbracht. Die symbolträchtige Bedeutung von Masada geht daher auch vielmehr auf eine Belagerungssituation um 70 n. Chr. zurück. Als die Römer Jerusalem erobert hatten, floh eine Gruppe von etwa 1000 Zeloten (jüdischen Widerstandskämpfern) nach Masada und hielt der römischen Belagerung (wie gut, dass noch viele Vorräte sowie Zisternen vorhanden waren und auf dem Plateau Getreide angebaut werden konnte), so die Erzählung, mehrere Jahre lange stand. Erst als die Römer in langwierigem Vorgehen eine Rampe aufschütteten, konnten sie Masada einnehmen. In der Festung angelangt, fanden sie, ein paar Frauen und Kinder ausgenommen, jedoch nur Leichen, denn die Zeloten hatten beschlossen, lieber zu sterben als sich den Römern zu ergeben. Dazu bestimmten sie einige Männer, die die anderen Menschen in der Festung und anschließend sich selbst töten sollten.
Auf in Herodes‘ Palast
Insgesamt also eine Geschichte von Widerstand und Aufopferungswillen, wie sie Hollywood nicht besser schreiben könnte. Und in einem für Lehrfilme doch ziemlich aufwändig inszenierten Film werden Geschichte und Bedeutung von Masada auch den Besuchern präsentiert, bevor das Gelände mit den Ausgrabungen begangen werden kann. Und die Ausgrabungen sind sehr gut erhalten und gut zu erkunden. Blickt man hinunter ins Tal, ist entweder eine absolut surreale Landschaft zu sehen oder sind auf anderen Seiten noch die Grundfeste der Belagerungsmauern der Römer sowie ein Teil der angeschütteten Rampe zu erkennen. Selbst der Palast von Herodes mit seinen verschiedenen Ebenen ist über eine steile Treppe zu begehen und man kann erahnen, welche Ausmaße er gehabt haben muss.
Kein Wunder also, dass Masada, das seit 2001 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, zu den meistbesuchten Stätten in Israel gehört.
Mehr Infos inkl. Videos zu Masada findet Ihr hier.
Touren nach Masada werden zumeist in Kombination mit dem Erkunden der Oase En Gedi sowie einem Bade-Abstecher zum Toten Meer angeboten, die ich als Ausflugsziele auch nur empfehlen kann 🙂
Weitere Impressionen von unserem gesamten Wüstentrip findet Ihr in der Galerie in diesem Beitrag.
In diesem Sinne also vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Beitrag 🙂