Israel: Auf ins Land, in dem Milch und Honig…
Israel: das gelobte Land. Das Land, in dem Milch und Honig fließen. Das Land mit einem kaum lösbar erscheinenden Konflikt. Je nachdem, wen man fragt, steht die eine oder andere Assoziation im Vordergrund. Und ich war ziemlich gespannt, was mich dort erwarten würde.
Besorgte Fragen
„Warum fährst Du denn nach Israel?“, war eine der Fragen, der ich irgendwann zwischen Buchung und Reiseantritt ziemlich müde war. „Warum nicht?“, wäre sicherlich die beste Antwort gewesen. Nur gab sich da keiner der Fragenden mit zufrieden. Denn in der Minute, in der ich die Worte „Israel“, „Tel Aviv“ und „Jerusalem“ ausgesprochen hatte, hatte sich das Entsetzen darüber, dass ich als Frau durchaus schon alleine in die Türkei gereist war, anscheinend vervielfacht. Und das, obwohl ich mit einer kleinen Reisegruppe ins gelobte Land reisen würde. Warum einige direkt so um mein Wohl besorgt waren (ist ja auf jeden Fall auch lieb gemeint), weiß ich nicht. Gerade Tel Aviv hat ja den Ruf einer weltoffenen Stadt. Vielleicht dominieren in vielen Köpfen aber auch die Nachrichten über gewaltsame Auseinandersetzungen mit dem entsprechenden Bildmaterial, sobald von Israel und Jerusalem die Rede ist. So oder so ging es also los und eines sei vorweg genommen: Sorgen und Angst sind definitiv nicht die Gefühle, die einem Israel-Aufenthalt (zumindest einem touristischen) angemessen sind.
Freundliche Begrüßungen überall
Also ab ins Flugzeug, von Düsseldorf nach Tel Aviv. Das braucht ungefähr viereinhalb Stunden, wobei es an Bord von Germania sogar ordentliche Verpflegung gab. Germania? Ja, Germania, so heißt die Fluglinie wirklich. Die hat schöne Ziele im Programm und fliegt regelmäßig Passagiere von Deutschland nach Israel. Und der Name der Fluggesellschaft mutet vielleicht auch nur bei einer Reise nach Israel etwas seltsam an. Die Bedenken, wie man als Deutsche in Israel empfangen wird, tauchten sicher nicht nur bei mir auf. Indes waren sie völlig unbegründet. Sowohl in Tel Aviv als auch in Jerusalem oder Akko fragten uns die Einheimischen zwar, von wo wir kämen, doch rümpfte wirklich niemand die Nase, als wir mit „Germany“ antworteten. Vielmehr klatschten sie, gaben den Daumen hoch für Deutschland und waren einfach offen und freundlich. Und zwar unabhängig vom Alter. Überhaupt waren alle freundlich und hilfsbereit, z.B. als wir irgendwo im Chaos des ÖPNV strandeten. Aber dazu später mehr. Wo wir aber gerade ich beim Hinflug sind: Für einen Flug nach Israel sollte man definitiv mehr als die üblichen zwei Stunden vor Abflug am Flughafen sein, denn es geht durch zwei Sicherheitschecks.
Übernachtung bei Abraham
Nach der Landung am Flughafen Ben Gurion hieß es erst einmal: ab zum Hostel. Wir wurden mit extra gebuchten Kleinbussen abgeholt, der Weg vom Flughafen nach Tel Aviv rein ist sonst auch prima mit der Bahn zu meistern.
Warum Hostel und nicht Hotel? Nun ja, Tel Aviv boomt und das macht sich natürlich arg in den Preisen für Übernachtungen bemerkbar. Und da wir ohnehin jeden Tag unterwegs waren, passte das mit dem Hostel gut, zumal das Abraham Hostel seiner Empfehlung gerecht wurde: saubere Zimmer, eine coole Dachterrasse, ein chilliger Aufenthaltsraum, Angebote für die Gäste zum Kennenlernen des israelischen Lebens, Themenabende, Ausflugsprogramme u.v.m. Gerade die Dachterrasse war für uns alle ein willkommener Ort, um nach unseren Touren und Erkundungen die Füße hochzulegen und den Tag ausklingen zu lassen. Und die Füße dankten es uns, denn obwohl oder gerade weil vom Abraham Hostel aus so viele Sehenswürdigkeiten fußläufig erreichbar sind, machten wir während unseres Aufenthaltes ordentlich Kilometer.
Doch welche Erkundungen eigentlich?
Genügend für einen etwa einwöchigen Aufenthalt, möchte ich sagen. Und so erlebten wir schon am ersten Tag nach dem Einchecken im Hostel ein bisschen Tel Aviv-Flair entlang des Rothschild Boulevards (wo wir schon den bekannten Mosaikbrunnen mit Szenen der israelischen Geschichte sahen), schlenderten durch das Szene-/Künstlerviertel Neve Tzedek und gelangten schließlich zum Strand.
Endlich. Irgendwie stellt sich bei mir mit Betreten eines Strandes dann doch direkt das Urlaubsfeeling ein, egal, wie viel Vorfreude auch auf das Sightseeing da ist. Und dafür gibt das Schlendern am Strand in Tel Aviv durchaus schon einen Vorgeschmack: Der Blick nach links zeigt die alte Hafenstadt Jaffa, der Blick nach rechts bleibt an Hochhäusern Baukränen hängen, womit die Stadt schon ziemlich gut charakterisiert ist: irgendwo zwischen Alt und Neu, zwischen nicht beachteten und schön restaurierten Gebäuden, zwischen entspanntem Lifestyle und Big Business.
Mit diesen Eindrücken im Gepäck ging es am Abend zurück ins Hostel. Der erste Anreisetag war vorbei und das „richtige“ Erkunden und Kennenlernen konnte losgehen.
Viel Spaß also und bis bald beim nächsten Artikel 🙂