Porto Moniz oder: vom Meer in den Dschungel
Badeurlaub auf Madeira? Sicher nicht die erste Assoziation. Aber auch keine schlechte, wenn Ihr z.B. einen Abstecher zu den Naturbecken in Porto Moniz macht. Und zudem noch ein UNESCO Welterbe begehen möchtet, nämlich den Laurissilva-Wald.
Freibad, aber cooler
Einmal nach Porto Moniz googeln reicht schon, um das Highlight des Städtchens zu sehen: die Naturschwimmbecken, die direkt im Ozean liegen. Klar, die Becken sind teilweise befestigt und erinnern ein bisschen an Freibad, aber das doch in wesentlich cooler, da sie inmitten der felsigen Küste Madeiras liegen und das Meerwasser direkt in die Becken reinschwappt.
Zu finden sind die Becken ziemlich leicht. Fahrt einfach in Richtung Porto Moniz und folgt dort der Beschilderung zu den „piscinas naturais“. Vom Parkplatz zum Eingang des etwa 3800 qm großen Areals ist es auch nur ein Katzensprung und schon der Blick von der Promenade über die Anlage aufs Meer hinaus macht Lust auf Meer. Also nichts wie rein ins kühle Nass. 🙂 Und zwar ganz günstig für etwa 1,50 € für die Erwachsenen-Tageskarte.
Wer dann genug vom Schwimmen und noch ein paar Stunden Zeit hat oder generell eher zu den Wanderfreunden zu zählen ist, der besuche auf jeden Fall noch den Laurissilva-Wald, der seit 1999 zum UNESCO Welterbe gehört: Seine Art von altem Urwald gibt es nämlich ausschließlich auf Madeira, den Azoren und den Kanaren. Und er soll wirklich wunderschön sein. Soll schön sein? Mehr kann ich leider nicht berichten, denn bei meinem Aufenthalt im Sommer 2017 war er leider gesperrt.
Eine gute Alternative
Eine gute Alternative mit Dschungel-Feeling ist in dieser Region dann die Levada da Ribeira da Janela. Wie immer geht es über Straßen mit seeehr engen Kurven nach oben. Die Levada selbst ist etwa 25 km lang, wurde aber 2017 in Stand gesetzt (Arbeiten, die sich wohl etwas ziehen sollten), sodass das Wandern durch zu viele Ausbesserungsarbeiten irgendwann nicht mehr so viel Spaß machte. Bis dahin indes ist die Route wieder wunderschön. Und es ist ja auch mal ganz interessant zu sehen, wie die Wanderwege auf Madeira gepflegt werden.
Wanna play?
Unterwegs auf der Levada da Ribeira da Janela findet Ihr dann häufiger Stellen vor, die Euch wie einen Kandidaten einer Spielshow im TV fühlen lassen, wenn Ihr über Steine oder kleine Stelen springen müsst (Vorbeigehen ist natürlich möglich, aber nur halb so spaßig ;-)), um auf der anderen Seite Euren Weg fortzusetzen. So schnell wie bei Takeshi’s Castle landet Ihr hier aber nicht im Wasser. Das macht Euch viel eher wieder in bekannter Wasserfall-Form von oben nass.
Ebenfalls von anderen Touren bekannt und auch hier wiederzufinden: die Tunnel, durch die es im Dunkeln zu tapsen gilt. Indes sind die Gänge dieses Mal relativ hoch und die Gefahr für Beulen am Kopf entsprechend niedrig.
Wenn Ihr nicht die gesamte Levada lauft und zu einer Unterkunft im Süden oder Osten der Insel zurückfahren müsst, lohnt es sich, sofern Ihr einen Mietwagen habt, die Route über die Hochebene Paul da Serra zu wählen.