Cabo Girão oder: Schau bloß nach unten
Wer auf Madeira urlaubt, sollte unbedingt einen Stop beim Cabo Girão einplanen. Denn mit ca. 580 m über dem Meeresspiegel ist dieser Küstenabschnitt die höchste Steilklippe Europas und die zweithöchste der Welt. Entsprechend spektakulär ist die Sicht, zumal es dort eine Glasplattform gibt, die Euch einen Blick zwischen den eigenen Füßen hindurch in die Tiefe erlaubt. Höhenangst ist hier definitiv fehl am Platze.
Anfahrt und Parken
Das Cabo Girão liegt westlich von der Inselhauptstadt Funchal in der Nähe des Fischerörtchens Câmara de Lobos und ist direkt auf der Autobahn ähnlichen VR 1, die die Insel umläuft, ausgeschildert. Parkplätze gibt es en masse, denn hier wurde richtig investiert und die Straßen, Parkplätze sowie die Wege sind ordentlich ausgebaut und der Weg zur Klippe ist nicht weit. Diese Location könnt Ihr also problemlos besuchen, wenn Euch ein paar Tage Wandern in den Knochen stecken oder Ihr keine Lust mehr auf festes Schuhwerk habt.
Auf dem Skywalk
Nach einem kurzen Fußweg lauft Ihr direkt auf den Klippenrand zu und schaut
– geradeaus über das Meer in die Ferne. Wer genau hinsieht, kann sogar die Erdkrümmung am Horizont sehen.
– nach rechts ins Grüne,
– nach links entlang der Küste über die Dörfer mit ihren roten Hausdächern (der wohl beliebteste Punkt am Cabo für Fotos und Selfies),
– nach unten … tief nach unten… aufs Meer und den steinigen Abhang mit grünem Bewuchs.
Diesen Blick nach unten ermöglicht Euch der oben schon genannte Skywalk, Wenn Ihr Euch schlecht vorstellen könnt, wie diese Plattform aussieht, kramt in Eurer Erinnerung mal nach Bildern vom Grand Canyon. Dort gibt es eine ähnliche Konstruktion, die häufiger mal in den Medien zu sehen ist.
Touri-Hotspot
Und wenn Ihr dann da oben so steht, Euch umschaut und bitte den Blick nach unten nicht vergesst, wird schnell klar, was die obigen Superlative und Vergleiche außerdem bedeuten: Das Cabo Girão ist ein Highlight für viele Touristen inkl. Gruppen auf Inselrundfahrt. Hier sammeln sich also wesentlich mehr Menschen mit Kameras und Selfie-Sticks als andernorts auf Madeira. Aber da wir ja von Madeira und nicht dem Grand Canyon sprechen, ist der Skywalk immer noch gut begehbar und es besteht keine Gefahr, die Aussicht durch ein „Sardine in Büchse“-Feeling vermiest zu bekommen.
Kleine Stärkung – großer Preis
Habt Ihr Euch dann satt gesehen, könnt Ihr in dem der Anlage angeschlossenen Café noch etwas für Euren Magen tun. Vielleicht Kuchen oder bei warmem Wetter ein Eis? Nur fallt nicht aus allen Wolken: Was hier für ein Eis aufgerufen wird, ist schon happig (locker ab 3€ aufwärts für ein Langnese-Eis am Stiel). Es handelt sich jedoch nicht um einen „höchste Klippe Europas“-Zuschlag, sondern ist Standard-Madeira-Preis für Eis. Denn während viele Lebensmittel ziemlich günstig sind, ist Eis einfach überall auf der Insel für unsere Verhältnisse ziemlich teuer. Ihr könnt es Euch also getrost hier mit dieser großartigen Aussicht schmecken lassen, denn schmecken tut das Eis hier definitiv.