Funchal oder: von Blumen und Bergen
Wenn Ihr auf Madeira Urlaub macht, solltet Ihr auf jeden Fall ein bis zwei Tage für einen Besuch der Inselhauptstadt Funchal einplanen, z.B. für den botanischen Garten, die Wallfahrtskirche Nossa Senhora do Monte oder, für die Fußballfans, für einen Abstecher ins Cristiano Ronaldo-Museum, denn der mehrmalige Fußballer des Jahres stammt von Madeira.
Ab auf den Berg
Starten wir also direkt mal mit den Bergen. Funchal liegt im Süden der Insel direkt am Meer, erstreckt sich dann aber weiter in die Berge, wo ein Stadtteil sehr passend Monte heißt.
Hoch geht es entweder mit dem Auto, dem Bus, per Pedes oder – und dafür ist Funchal bekannt – mit den Teleféricos da Madeira, der Seilbahn, von der Promenade aus. Runter kommt Ihr mit der Seilbahn, zu Fuß oooder: mit den berühmten Korbschlitten. Aber dazu später mehr.
Blütenpracht
Oben angekommen könnt Ihr Euch rechts halten, um mit einer weiteren Seilbahnfahrt den Jardim Botânico, den berühmten botanischen Garten, zu erreichen. Ein Kombiticket für beide Fahrten inklusive Eintritt in den Garten könnt Ihr direkt unten in Funchal in der Seilbahnstation kaufen. Mit knapp 31 € pro Person ist die Fahrt nicht ganz günstig, doch sie lohnt sich. Da es vor einiger Zeit wieder Brände in Funchal gab – keine Sorge, es ist alles wieder gut aufgeforstet, begrüßen Euch im Garten erst einmal skurril anmutende Palmen: „normal“ an den Wedeln, schwarz verkohlt am Stamm.
Danach geht es mit der Blumenpracht los: Alles blüht, alles duftet und über die Beete und Bäume hinweg schaut Ihr über die Stadt hinweg direkt aufs Meer. So schlängelt Ihr Euch den Berg hinab, zwischen den Blumen gibt es linksseitig einen großen Bereich für Kakteen aller Art, rechtsseitig das bunte Beet, das bei ziemlich jedem Bericht über Funchals botanischen Garten gezeigt wird. Natürlich auch hier in der Galerie, denn es ist wirklich schön 😉
Am Fuße angekommen, könnt Ihr auf Bänken pausieren, bevor es den Weg wieder hinauf geht. Wie so oft auf Madeira gibt auch hier keine Möglichkeit, Snacks bzw. etwas zu trinken zu kaufen. Nehmt Euch also etwas Proviant mit.
Kirche, Korbschlitten, Kitsch
Von der Seilbahnstation aus könnt Ihr indes auch den linken Weg wählen, um die ebenfalls häufig abgelichtete weiße Wallfahrtskirche zu erreichen. Zunächst seid ihr jedoch in einem … richtig … Garten! Dieser ist ebenfalls grün und voller farbenfroher Blumen, jedoch wesentlich kleiner als der große botanische Garten. Am Ende des Weges steht Ihr direkt vor der Kirche sowie am Startpunkt der Korbschlittenfahrt. Die Kirche könnt Ihr gut besichtigen, der Gang in die Türme, um auf die Kirche zu gelangen, verschafft Euch einen noch besseren Blick über Funchal – und das ganz umsonst. Top!
Um den Rückweg zum Zentrum Funchals anzutreten, könnt Ihr wieder mit der Seilbahn nach unten fahren, Ihr könnt jedoch ebenso eine traditionelle Fortbewegungsmethode wählen: den Korbschlitten. Der ist typisch für Madeira, allerdings ist die Fahrt im Gegensatz zum großen Rest der Insel ein Touri-Schauspiel und ein teures dazu. Zwei Personen können in einem Schlitten fahren, für die knapp zwei Kilometer kurze Fahrt werden stolze 30 € fällig. Und dann ist die Fahrt nicht so spektakulär, wie immer gesagt wird. Klar, man sitzt fast auf dem Asphalt und es geht flott durch enge Gassen hinab, aber die Fahrt ist sehr ruhig, ja fast sanft, und bis auf den Fotografen, der an einer Ecke halb auf die Straße springt, nicht sonderlich ereignisreich.
Nach ein paar Minuten ist bereits der Ausstiegspunkt erreicht und einige aufdringliche Verkäufer möchten Fotos und Schnickschnack an die Touristen bringen. Dieses „Insel-Highlight“ ist also nur semi-spannend.
Etwas Authentizität
Weiter runter in die City geht es dann zu Fuß, was etwa 20 Minuten dauert und wiederum ganz nice ist: enge Straßen, kleine Gassen, typische Wohnhäuser, Villen mit bunten Gärten, ausgebrannte Ruinen: eine wirklich authentische Ecke, in der sich das Lebensgefühl Madeiras erahnen lässt. So klingt der Tag gemütlich und versöhnlich aus.
Und was Funchal an weiteren Highlights zu bieten hat, erfahrt Ihr im nächsten Post
In diesem Sinne:
„Até breve“. „Bis bald“ bei der nächsten Tour, beim nächsten Bericht!