Sightseeing in Tel Aviv: Independence Hall, Hagana-Museum, Sarona-Viertel
Tel Aviv hat wesentlich mehr zu bieten als den Strand und Jaffa, also nichts wie los zu einer Tour durch die Stadt, die etwas für Geschichts-, Architektur- und Naturliebhaber zu bieten hat. Start war am Rothschild Boulevard; über das Sarona-Viertel und etwas Shopping erliefen wir uns die Stadt.
Die Häuser der Stadtgründer Tel Avivs
Zentrale Straße und damit ein guter Treff- und Ausgangspunkt ist und bleibt in Tel Aviv das Rothschild Boulevard. Also machten auch wir uns von hier auf den Weg, aber dieses Mal nicht in Richtung Neve Tzedek, sondern geschichtsträchtiger Richtung Herzlstreet, denn hier stehen die Häuser, sind die Grundstücke, die die Gründungsfamilien Tel Avivs 1909 untereinander verlosten und die Stadt gründeten.
Geschichtsunterricht in Tel Aviv, Teil 2
Gründerisch ging es mit der nächsten Station weiter, nämlich der Independence Hall, in der 1948 der Staat Israel proklamiert wurde. Zentrale Figur war unser an anderer Stelle schon erwähnter alter Bekannter David Ben-Gourion, der Israels erster Prime Minister wurde und so etwas wie der Gründungsvater des Staates ist. Dass das Gebäude ein so zentrales ist, sieht man ihm übrigens nicht an. Eigentlich ist es im Vergleich zu den Nachbarbauten sogar ziemlich unscheinbar. Stünde nicht eine Statue vor dem Haus und wäre nicht ein großes Banner an ihm befestigt, wäre ich vermutlich einfach vorbeigegangen. Aber hier ist es wie mit so einigen Ecken in Tel Aviv: lieber mal genauer hinschauen. Ähnlich ist es mir übrigens auch beim Hagana-Museum gegangen. Das ist auch ein kleiner Eingang, der nicht nach einem so geschichtsträchtigen Ort aussieht. Innen indes ist eine wirklich gute Ausstellung zur jüdischen Untergrund-Militärorganisation, die später in die israelische Armee überführt wurde.
Zeit für Unterhaltung in Sarona
Mit diesen beiden Museen reichte es für den Tag aber auch mit dem Drinnensein und somit schlenderten wir den Rothschild Boulevard in Richtung Habima Theater entlang und von dort weiter ins Sarona-Viertel. Letzteres ist vor allem für Shopping und Restaurants bekannt, gilt es doch als neuer Hot Spot der Stadt. Mit seinen kleinen Häuschen erinnert es dann auch an ein Outlet-Center. Doch hier sind die Häuschen nicht „auf der grünen Wiese“ entstanden, sondern waren schon lange vor der Schaffung verschiedenster Einkaufsmöglichkeiten existent, wurden jedoch vor der konsumistischen Nutzung saniert, sodass es ab 2014 endlich hieß: Lifestyle und Shopping for the win!
Das Sarona-Viertel
Vermutungen über die jüngere Vergangenheit lassen sich leicht anstellen, denn gut sichtbar von allen Stellen ragt ein hoher Turm empor, der mit seinen Antennen und der Art der Mauern schon nach militärischer Nutzung aussieht. Oder wie ein aus Star Wars entsprungenes Raumschiff. Alle Science Fiction beiseite, wurde das Sarona-Areal nach der Gründung des Staates Israel eben auch von israelischen Ministerien und den Verteidigungskräften genutzt. Teile sind wohl noch heute dieser Nutzung verschrieben. Aber die Häuschen sind noch viel älter, denn sie wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts von deutschen Templern erbaut, die dort eine Kolonie errichteten. So wundert es dann auch wenig, auf einmal an einem Haus der Deutschen Weinbau Genossenschaft vorbeizukommen 😉
Nachdem wir eine Weile durchs Viertel und die Mall geschlendert waren, machten wir uns langsam auf den Rückweg und eines fiel noch einmal richtig ins Auge. Im Gegensatz zu anderen Gegenden Tel Avis ist diese Ecke richtig grün. Ein paar Schritte und schon stand ich unter einem großen, ja wirklich sehr großen, Gummibaum, nur um ein paar Meter weiter zwischen weiteren Bäumen dem Vogelgezwitscher zu lauschen und Papageien von Baum zu Baum fliegen zu sehen. Und das innerstädtisch. Hut ab 🙂
Mit diesem coolen Piece of Street Art verabschiede ich mich dann auch für diesen Post. Vielen Dank fürs Lesen und bis bald bei den nächsten Stationen, wenn es in die Wüste und zum Toten Meer sowie weiter durch Tel Aviv geht 🙂